MOVING GUTS / KÜNSTLERISCHE FORSCHUNG ZU PILZEN / B/W*ITCH KOLLEKTIV


Werkabende, Daten werden noch bekannt gegeben
Making OFF Samstag
26. Oktober 2024
20:00 Uhr
Meta Theater, Osteranger 8, 85665 Moosach bei Grafing


Forschungsidee: Stoffwechsel von Pilzen als subversiver Technologie. Dabei fokussieren wir uns auf die Methode Game und das Thema Pilz. Wir wollen ein kollaboratives Spielformat entwickeln, bei dem Teilnehmende ein Myzelium verkörpern, um die folgenden Ziele gemeinsamen zu erreichen: die Zersetzung des Patriarchats, sowie ein Wachstum von Fürsorgestrategien.
Mit dem Blick auf Pilze als nicht-humane Ökosysteme fragen wir nach Perspektiven, die außerhalb einer kapitalistischen, patriarchalen und mensch-zentrierten Logik stehen. Wie lässt sich aus den Metaphern von Pilzen (Kommunikator:innen des Untergrunds, „metabolic witches“ [Sheldrake], sich bewegende Gedärme) kooperative Spielstrategien entwickeln? In Auseinandersetzungen mit Spiellogiken wie die des Live Action Role Plays (LARP) wollen wir verschiedene Charaktere aus dem Pilzuniversum ausarbeiten, die diverse Fähigkeiten besitzen. Im Spiel begegnen sich diese und entwickeln Synergien, die dabei helfen den Spielzielen näher zu kommen und das queere und feministische Potential der Pilze zu erleben.

Wir arbeiten als b/w*itch mit partizipativen Formaten, in denen das Publikum zu Teilnehmenden wird und die Performance aktiv mitgestaltet. Dabei lernen wir stetig dazu, was es bedeutet, performativ-partizipative Settings zu hosten und ausgehend von einem Fürsorge-Aspekt zu gestalten. Dies führt zu unserem Interesse an dem Thema Game. Jedes Spiel birgt ein Risiko, ein unvorhersehbares Moment, weil nicht eine Person allein entscheidet, wie der Spiel/Performanceverlauf gestaltet wird. Um es mit den Worten von Tsing zu sagen: Unvorhersehbare Begegnungen verändern uns, wir haben keine Kontrolle mehr […]. Nicht mehr in der Lage uns auf eine stabile Gemeinschaftsstruktur zu beziehen, finden wir uns in veränderlichen Gefügen wieder, die uns und unsere Gegenüber umformen.
Diese unvorhersehbaren Begegnungen möchten wir einbetten in ein performatives Setting, das sich thematisch um die Zersetzung des Patriarchats dreht. Im Pilzmyzel finden wir Metaphern und Impulse für eben jene Zersetzung und für ein vielstimmiges Miteinander-Sein. Diese zwei Stränge – Pilz und Spiel – zu verbinden und performativ-ästhetisch auf eine post- patriarchale Perspektive hinzuweisen ist unsere Motivation.

b/w*itch Kollektiv: Anngret Schultze, Esther Adam, Kattalin Mitxelena Newiger, Katze Greven

Stipendium unter dem Dach des Meta Theaters in Kooperation mit Flausen+