DIE DYNAMISCHE BEGEGNUNG / Recherche von Judith Rautenberg und Katrin Schafitel


01.02.-31.03.2022
Meta Theater, Osteranger 8, 85665 Moosach bei Grafing


Recherche zur künstlerischen Co-Kreation

Was passiert, wenn eine Darstellende Künstlerin und eine Bildende Künstlerin zusammenkommen und ihre Begegnung analysieren und visualisieren?

Bei unserem Projekt möchten wir unser eigenes In-Begegnung-Gehen erforschen. Welche künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten und Begrenzungen ergeben sich daraus? Und wie erweitert sich die eigene künstlerische Herangehensweise durch die Begegnung und den Austausch mit dem Projektpartner, der ganz andere technische Ausdrucksmittel mitbringt?

Dabei interessieren uns folgende Bereiche:

1. Unsere wöchentliche Begegnung:

Begegnung ist für uns ein Sehen, ein Orten, ein Entdecken. Wir untersuchen unsere  Emotions- , Gedanken, Zwischen- und Grenzräume. Es geht uns um die Sensibilisierung und Wahrnehmung des eigenen Körpers, seiner Funktionalität, seiner Möglichkeiten und Grenzen im Moment der Begegnung. Wir möchten mit unterstützenden Vertrauensübungen, die die Offenheit stärken, Übungen zur Raumwahrnehmung und dem Bezug des eigenen Körpers im Raum experimentieren.

Welche Rituale können wir für unsere Zusammenkommen finden? Wie bekommt jeder Raum? Wie bleiben wir fokussiert?

2. Der künstlerische Zugang:

Da wir aus den Bereichen Darstellende und Bildende Kunst kommen, bringt jeder von uns andere Techniken zur Bilderzeugung mit. Hier eröffnet uns die Kunst eine Kommunikation jenseits von Sprache. Durch die Begegnung mit der Herangehensweise des Anderen erschließen wir uns neue Zugänge zu unserer eigenen Kunst und bereichern diese.

Wie können wir die, bei unserer Begegnung entstehenden, inneren Bilder sichtbar machen? Welche Dynamiken entstehen aus der Gegenüberstellung unserer unterschiedlichen künstlerischen Sprachen?

3. Synthese unserer Herangehensweisen und Ausdrucksmöglichkeiten:

Aus der gegenseitigen Analyse der Ansätze der Projektpartner möchten wir etwas Neues, Gemeinsames entwickeln. Wie kann die Darstellende Kunst mit Techniken aus der Bildenden erweitert werden und umgekehrt? Was bleibt, was wird modifiziert und welche neuen Arbeitsweisen können daraus entstehen? Wie kann das alles visualisiert werden?

Das Meta-Theater vereint seit Langem als interdisziplinäres Labor verschiedenste Kunstformen. Deshalb sehen wir es als inspirierenden und idealen Begegnungsraum für unser Experiment.

Judith Rautenberg lebt und arbeitet als freischaffende Medienkünstlerin in Weimar. Hier hat sie 2015 den Studiengang Freie Kunst mit Diplom beendet. Zusätzlich hat sie an der Akademie für Bildende Künste Wien und an der LMU München studiert. Als Künstlerin arbeitet sie interdisziplinär. Begehbare Environments, Licht- und Videoinstallationen in Galerien, denkmalgeschützten Gebäuden, im öffentlichen Raum oder auf Theaterbühnen gehören genauso in ihr Repertoire wie Papierschnitt-Licht-Objekte. Dabei gilt ihr besonderes Interesse den Filtermechanismen unserer Wahrnehmung und der Bedeutung von Raum.

Katrin Schafitel lebt in München und gehört seit 1999 zu den prägenden Akteuren der freien Münchner Tanzszene. Sie arbeitet mit verschiedenen Choreograph*innen u. Regisseur*innen zusammen und war auf nationalen und internationalen Festivals zu sehen. Wiederholt wurden ihr Arbeits- und Weiterbildungsstipendien der Stadt München verliehen, um ihre Arbeiten auszubauen. Ihr besonderes Interesse gilt der Schnittstelle zwischen Darstellender Kunst, Musik und bildender Kunst. Sie arbeitet mit performativen Räumen im Innen und Außen, museal, theatral und dem öffentlichen Raum.