DAS LIED DER LIEDER / Gaston


Jaqueline | Foto: Max Ott/oh

In einem kulturellen Umfeld, dass momentan, coronabedingt, durch große Schwierigkeiten für die Live-Darstellung aller Kunstformen geprägt ist, gilt es, die Möglichkeiten künstlerisch im WorldWideWeb tätig zu sein auszuloten. Corona hat vieles unglaublich erschwert, bietet aber auch sehr viele neue Chancen. Diese Lichtblicke zu sammeln und sie sichtbar zu machen, die Herausforderungen mit Leichtigkeit, Zauberkunst und Gesang zu beleuchten und dabei zu erkunden wie man seine Stimme erhebt für das Leben, für den unmittelbaren Ausdruck – auch und gerade Online – das ist das Ziel dieser künstlerischen Recherche.

Gastons weiblicher Alter Ego hat sich in den Kopf gesetzt ihr ganz eigenes Lied zu finden, obwohl sie nicht singen kann und Gaston natürlich erst recht nicht. Die Kamera begleitet die beiden auf diesem Weg, Begegnungen mit Gesanglehrern, Tanzchoreographen, Marketing-Experten oder Bühnenbildnern werden dokumentiert und als Inspirationen in dieser Mischung aus Doku, Sit-Com und Theater im Netz geteilt.

Mir geht es darum zu untersuchen, was passiert, wenn man sich einer Sache nähert, die man eigentlich nicht kann, von der aber viele träumen. Dabei gilt es einen klaren und dabei humorvollen Blick auf unsere Kultur im Bezug auf Gesang und Stardom zu werfen. Auf der einen Seite vermitteln Casting-Shows in den Medien den Eindruck, dass man einfach nur mal zum Casting gehen muss und schon ist man ein Star. Auf der anderen Seite ist die Tendenz zu beobachten, dass man entweder ein*e Expert*in ist oder man besser den Mund hält, nicht singt, sich nicht ausdrückt. Wieviel Hausaufgaben gilt es zu erledigen um einen Traum in die Welt zu holen? Wann macht etwas einfach nur Freude unabhängig von der Qualität und ist das nicht vielleicht auch schon ausreichend Qualität? Wann und wie entsteht durch das Singen oder Spielen Gemeinschaft? Welche Erkenntnisse liegen auf dem Weg und welche Musik- und Darstellungsstile lassen sich verbinden?

Presse:

Zur Presseseite

EZ, 03.02.2021 – Vom Leben im Virtuellen

SZ, 4.12.2020 – Der Traum vom Lied