Spirit of Japan


An zwei Abenden präsentierten japanische Künstler klassischen und modernen Tanz zu europäischer und fernöstlicher Musik.

1. Abend: IN / „Japanische Tanz Avantgarde“

Kei Takei: „Light – Part 8“
Teruko Fujisato: “Life – Ein Tanz-Opus mit vier Themen und vier Musikstücken”  (20 Minuten)
Setsuko Yamada: “Wearing Rose Pink“

2. Abend: YO / „Die tanzenden Krieger“

Tetsuya Fukusima und Gioh Ohuchi: Iai-do – die Kunst des Schwertes
„Die Blume, das Herz und das Schwert – Hana-Kokoro-Tsurugi“
Tetsuya Fukusima: Utai / Nô Gesang
Gioh Ohuchi: Shomyo / Ritueller Bhuddistischer Gesang
Ingo Taleb Rashid:  „Warrior Soul – der Ruf der Ahnen“

Die Performance-Reihe SPIRIT OF JAPAN fand in Zusammenarbeit mit Ingo Taleb-Rashid, Initiator und Organisator des 2. Chiemgauer Tanztheater Festivals statt.

1. Abend:
IN / „Japanische Tanz Avantgarde“

  1. Kei Takei
    „Light – Part 8“ (20 Minuten)
    Die Künstlerin, Ikone des japanischen zeitgenössischen Tanzes, begann ihre Karriere im Alter von 12 Jahren. An der Sakaki Bara Dance School lernte sie Volkstanz, Ballett und die Feinheiten des klassischen japanischen Tanzes. 1967 wurde sie von Anna Sokolow für ein Fulbright Stipendium empfohlen, um in New York an der Juilliard School zu studieren. Am Clark Center for the Performing Arts hatte sie ihr Solo Debut. Anschließend lernte Kei Takei bei Cunningham, Graham und an der American Ballet Theater School. Sie arbeitete inter-national mit Tanztheatern, Tanzcompagnien  und Universitäten, u.a.  USA, Niederlande, Deutschland und Israel. 1992 kehrte sie mit ihrer Familie zurück nach Japan, von wo aus sie ihre schöpferische Arbeit mit weltweitem Erfolg fortsetzt.
  2. Teruko Fujisato“Life – Ein Tanz-Opus mit vier Themen und vier Musikstücken”  (20 Minuten)
    1. Flowers in the Garden, Mozart: Violinkonzert Nr. 5
    2. Closed Mind,  Marchello: Oboenkonzert in d-Moll, 2.Satz
    3. Butterfly in Winter – Living with wings on only one side, Barber: Adagio für Streicher
    4. Frozen Butterfly-Last Gleam, Mahler: Symphonie Nr. 5, 4. Satz
    Seit 1958 leitet die Künstlerin die Teruko Fujisato Dance Company und das Teruko Fujisato Ballett Studio. 1973 vertiefendes Tanzstudium in London und Paris. 1996 Forschungsauftrag am Laban Center in London. Derzeit ist sie Vorsitzende der Nerima Western Dance Association, Leiterin der Tanzcompagnie Kobushi No Kai und verschiedener japanischer Tanzorganisationen. Die Künstlerin erhielt mehrere Preise und Auszeichnungen, darunter den National Dance Contest Teacher´s Award und den Dance Critic Association Award. Als Mitglied der Tanzcompagnie Ginko hatte sie Auftritte in New York, den Niederlanden und Korea. Ihre bedeutenden Werke Motomebana, Genchou, Shinobukusa und Momijigari Gensou entstanden auf der Grundlage des Noh Theaters.
  3. Setsuko Yamada
    “Wearing Rose Pink“ ( 20 Minuten)
    Dieser Solotanz entstand aus einer Inspiration von “Christina’s World”, einem Gemälde von Andrew Wyeth. Eine Frau in rosafarbenem Gewand setzt sich. Die Zeit bebt. Zukunft und Vergangenheit verschmelzen und das Vergangene entsteht neu.
    Setsuko Yamadas Tanz entstand aus ihrer Auseinandersetzung mit dem Butoh, den sie bei Akira Kasai studierte. Seit 1977 tritt sie als Performerin nicht nur in Japan, sondern auch in Korea, in Europa, Kanada und in den USA auf. Für ihren im zeitgenössischen Tanz einzigartigen Stil erhielt sie mehrere Auszeichnungen. 1990 gründete sie die Biwakei Dance Company, für die sie zahlreiche Choreographien schuf, darunter: Kimyo-na Kodoku (Strange Solitude, 2005), Futari-Ite (2008).

2. Abend:
YO / „Die tanzenden Krieger“

  1. Tetsuya Fukusima und Gioh Ohuchi    (40 Minuten)
    Iai-do – die Kunst des Schwertes
    „Die Blume, das Herz und das Schwert – Hana-Kokoro-Tsurugi“
    Dieser Schwerttanz entführt in die klassischen Samurai Künste des alten Japans. Verborgen in der Schärfe des Schwertes liegen die Wärme des Herzens und die Blume des Künstlers.
  2. Tetsuya Fukusima
    Utai / Nô Gesang
    Tetsuya Fukushima praktiziert den Musou Shindenryu Stile. Als Student wurde Schüler von Noh-Meister Shiro Nomur  und gründete den Noh Klub „Hakam no Kai“. Seit 1969 leitet T. Fukushima die jährliche Aufführung eines speziellen Noh-Gedenkrituals im Yasukuni Schrein in Tokio während der Neujahrzeit.
    Von der Japan America Society of Chicago in die USA eingeladen, zeigte er dort Iai-do als eine Einführung in japanische Kultur unter dem Titel „Der Wind und ich“. 1997 nahm T. Fukushima am Kulturaustausch-Festival „West meets East“ in Chicago teil. Er hatte zusammen mit dem späten Franz Jackson, einem der bedeutendsten Jazz -Musiker in Chicago, einen Bühnenauftritt „Das Saxophon und das Schwert“. Beide Künstler zeigten ein Zusammenwirken von Iai-do und  Saxophon sowie Utai (Rezitation im Noh) und  Klarinette. Momentan ist T. Fukushima unabhängiger Unternehmensberater und bezeichnet seinen Beruf als „Samurai Business“.
  3. Gioh Ouchi
    Shomyo / Ritueller Bhuddistischer Gesang
    Gioh Ohuchi graduierte 1970 an der philosophischen Literaturfakultät der Rissho Universität.
    1979 wurde er Priester im Nichiren-shu Zensyouji Tempel, ging 1991 in den Daijyoji  Tempel und ist seit dem  Abt dieses Tempels. Nach seiner Initiierung als buddhistischer Priester begann G. Ohuchi sein Training in Shomyo (buddhistische religiöse Gesänge). Er ist derzeit aktiv als Meister des Shomyo, anerkannt bei der Nichiren Schule des japanischen Buddhismus. Seit 1976 praktiziert G. Ohuchi  Musou Shindenryu  Iai-do, einen der bedeutendsten Schwertstile Japans. Ab 1986 wurde er  Schüler von Noh-Meister Shigeyoshi Mori  und anderen bedeutenden Meistern der Noh-Kunst.
  4. Ingo Taleb Rashid
    „Warrior Soul – der Ruf der Ahnen“ (45 Minuten)
    Tanz: Ingo Taleb Rashid, Henriette Preinhelter und Workshopteilnehmer/Innen
    Musik: Ulrike Sievers, Andreas Reuchlein
    In „Warrior Soul“ durchlebt ein alter Mann noch einmal wichtige Stationen seines Lebens. Als junger Samurai träumte er von der Ehre, dem Heldentum. Er vertraute in seine Stärke und in die Macht des Schwertes. Als er älter und reifer wird, begegnet er den Herausforderungen jenseits des Schlachtfelds – der Liebe, der Leidenschaft und seiner Spiritualität. Nun entdeckt der Krieger das wahre Schlachtfeld in sich selbst. Seine inneren Kämpfe leiten ihn letztendlich zu Frieden und Mitgefühl – das Herz ersetzt die Klinge.
    Ingo Taleb-Rashid, M.A., Regisseur und Choreograph, Begründer und Leiter von El Haddawi, Schule für Tanztheater und Körperarbeit, stammt väterlicherseits aus dem Irak. Studium der Theater-, Politik- und Kommunikationswissenschaften. Begründer von Movement Concept®, einem Körperarbeitssystem, in welches langjährige Studien folgender Bereiche einfließen: Modern Dance, traditionelle Bewegungs- und Meditationsformen aus dem Nahen Osten, Theaterwissenschaften, klassische japanische Kampfkunst, Butoh- Tanz, Noh-Theater, Feldenkrais, Capoeira, klassisches Ballett, Stanislawski-Schauspiel- Methode, Stuntman-Training. Längere Aufenthalte in Japan und Brasilien zum Studium von Kampfkunst und Kultur, seit 1993 immer wieder Zusammenarbeit mit Kazuo und Yoshito Ohno. Choreographierte unter anderem das Musical „Peace Child“, eine der ersten Theaterproduktionen in Israel, bei der jüdische und arabische Kinder zusammen wirkten.

Pressestimmen:

„Nippons Geist und Seele. Renommierte Künstler präsentieren die Vielfalt der modernen japanischen Tanzwelt“, MM 16.10.09
„Der Geist Japans“, SZ 27.10.09
„Bewegend im Ausdruck“, SZ 4.11.09

Presse:

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