Kantan – Trilogie


Gastspiele in:
1991 - BRD, Ungarn
1992, 1993 - BRD
1994 - Dänemark, Frankreich
1995 - Bombay (Indien)


Die „Kantan“ übertitelte Produktion setzt sich aus drei Teilen zusammen: Die beiden Stücke „Herbstwind“ und „Kantan“, deren Textgrundlage japanische Nô-Spiele aus dem 14. und 15. Jahrhundert bilden, verbinden Geheimnis und Suche auf geheimnisvolle Weise. In „Herbstwind begibt sich eine junge Frau verzweifelt auf die Suche nach ihrem Geliebten – ihre Liebesraserei spiegelt sich in der herbstlichen Natur wider. So wird die Einheit von Natur und Mensch heraufbeschworen. „Kantan“ handelt von der Suche eines Mannes nach Reichtum und Ruhm, die zur Metapher für die Vergänglichkeit allen Besitzes wird. Zwischen diesen besinnlichen Stücken ist das komödienhafte „Freiheit für eine Nacht“ zu sehen. Darin rücken die allzu menschlichen Nöte und Begierden in den Mittelpunkt des Geschehens: Ein Mann versucht seiner Frau mit List und Tücke eine Nacht mit der Geliebten abzuringen, doch er hat nicht mit dem Witz seiner Gattin gerechnet.

Regisseur Yoshi Oida hat in jahrelanger Zusammenarbeit mit Peter Brook viel Erfahrung mit einem gegenwärtigen, kulturübergreifenden Theater gesammelt und auch schon selbst mehrere Stücke konzipiert. „Kantan“, seine zweite Arbeit mit dem Meta Theater, versucht ebenfalls, Kunst jenseits kultureller Prägung zu schaffen: Das klassische japanische Theater soll weder imitiert noch in westliches Theater transformiert werden. Oida schafft eine harmonische Komposition zwischen Musik-, Tanz- und Sprechtheater. Der Zuschauer soll sich also nicht nur an dem Gesehenen und Gehörten erfreuen und sich damit zufriedengeben, sondern die suggestiven Bilder weiterdenken.

Idee und RealisationYoshi Oida / Axel Tangerding
TextbearbeitungUlrike Döpfer
DarstellerUlrike Döpfer, Regula Siegfried, Axel Tangerding, Kaus Wächter
Live-MusikEdgar Hofmann, Martin Seeliger
KostümeMonica Ludwig
LichtentwurfThomas Fenzl
Erstaufführung13. Oktober 1989 im Werkhaus Moosach

Presse:

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Aus dem Kölner Stadtanzeiger vom 14. November 1989:

Die Erfüllung ist nur geträumt
Und doch, so scheint es, hat Oida Tradition bewahrt, was Themen, Strukturen und Symbole des Nô angeht. (…) das Leben ist nur ein vergänglicher Traum, nur dies gilt es jenseits allen Moralisierens zu erkennen. (…) Raffinierte Verschiebungen von Zeit und Raum, delikate Gratwanderungen zwischen pirandelleskem Sein und Schein.“